Stadt Heidelberg plant Umbau des dritten Wasserbeckens
Am 17. Dezember 2020 entscheidet der Gemeinderat darüber, ob das dritte Wasserbecken zwischen Cambridge- und Rehovotstraße nach einem verbessertem Regenwasserkonzept neu angelegt wird.
Die Wasserbecken im Langen Anger sind vor allem im Sommer ein beliebter Aufenthaltsort für viele Bahnstadtbewohner (siehe auch unseren Beitrag von Andi Brunner): Kinder spielen dort gerne am Ufer und Erwachsene sonnen sich auf den anliegenden Bänken; dicke Karpfen und Kois ziehen im dritten Becken entspannt ihre Bahnen und mehrere Entenpärchen fühlen sich dort mittlerweile wohl.
Das dahinter liegende Regenwasserkonzept und seine Problematik dürften aber nicht jedem Nutzer der Anlage bekannt sein. So bildete sich vor allem im Sommer in recht kurzer Zeit regelmäßig ein unansehnlicher Algenteppich auf dem dritten Wasserbecken, der immer wieder von Reinigungskräften der Stadt entfernt werden musste. Um die Wasserqualität zu verbessern und den Pflegeaufwand zu reduzieren, waren bereits zwei Wasserbecken erfolgreich umgebaut worden.
Der Umbau wurde erforderlich, weil das ursprüngliche Regenwasserkonzept, das bereits mit der anfänglichen Rahmenplanung der Bahnstadt erstellt wurde, optimiert werden musste. Es war so konzipiert, das Regenwasser gezielt aus den angrenzenden Baugebieten gesammelt wird, um das städtische Abwassersystem zu entlasten, die Wiederaufbereitung zu fördern und den Grundwasserspiegel zu stabilisieren. Bei Regen fließt also zusätzlich unterirdisch Wasser von den angrenzenden Häusern in die vier Einzelbecken und überschüssiges Wasser versickert in die naheliegenden Rasenflächen. Leider bewirkt dies aber auch, dass sich das Beckenwasser mit zusätzlichen Phosphatstoffen anreichert, die das Algenwachstum fördern und die Wasserqualität in den Becken reduzieren.
Nach dem neuen Regenwasserkonzept wird der Regen nun bereits vor der Einleitung in die Wasserbecken gefiltert und nicht erst in den Becken. Zusätzlich wird das dritte Wasserbecken - anstatt wie bisher mit Schotter gefüllt - einen glatten Teichboden erhalten. Insgesamt ergibt sich daraus eine verbesserte Wasserqualität und ein geringerer Pflegeaufwand, wie die beiden bereits umgebauten Becken zeigen.
Im Sommer 2021 soll mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden, die sich inklusive Planungskosten auf 810.000 € belaufen werden. Der Umbau des vierten Wasserbeckens zwischen der Montpellier- und Cambridgestraße ist für 2022 anvisiert, wofür nochmals Kosten von voraussichtlich 480.000 € anfallen werden.
Dann sollte das gesamte Kanalkonzept endlich passen: eine optimierte Regenwassersammlung und ein verbessertes Mikroklima für die Bahnstadtbewohner.
(IB, Stadt Heidelberg)