von Norbert Rau

Auf der Mauer, auf der Lauer…

Bei strahlendem Spätsommerwetter fand am 21. September das diesjährige, gut besuchte Promenadenfest statt, wiederum von Felix Grädler initiiert, mit kräftiger Unterstützung durch Achim Baur und Annette Fleschhut nebst vielen anderen Akteuren, die zur Vorbereitung und Durchführung beitrugen.

Das Besondere am Promenadenfest ist, dass es keine Festveranstaltung im eigentlichen oder offiziellen Sinne ist, sondern ein „zufälliges“ Zusammentreffen vieler kleiner Nach­bar­schafts-Parties, bei denen Selbst­gekochtes, Selbstgebackenes, Selbst­ge­grilltes, Kaffee, Bier, Wein und noch mehr aus den Privatgrundstücken heraus über die Mauer gereicht und zum Selbstkostenpreis verkauft wird. Nicht genau feststellbar ist, wer dabei am meisten Spaß hat, die Flaneure auf der Promenade oder die „Standbetreiber“ in den Gärten, darunter viele begeisterte Kinder. Und keiner weiss am Anfang, wie das Fest aussehen wird, denn es organisiert sich selbst, ohne eine Gesamtplanung.
Da die fest installierten Sitzgelegen­heiten entlang der Mauer für so viele Menschen nicht ausreichen, gab es hin und wieder Stühle und Hocker. Sogar eine komplette Terrassen-Sitzgarnitur fand ihren Weg auf den Rasen der Promenade, ebenso wie ein spontaner Mini-Flohmarkt von Kindern. Das nicht organisierte Konzept des Promenadenfestes faszinierte offenbar nicht wenige. Man lief eineinhalb Kilometer (oft mehrfach), verzehrte hier etwas, genehmigte sich dort ein Glas, redete mit den „Gastwirten“ und mit Nachbarn und Freunden, die man traf - und die an diesem Tag alle Zeit dafür hatten. Der Mangel an Sitzgelegenheiten bewirkte, dass sich die Besucher von einem Stand zu anderen, von einer Besuchergruppe zur anderen bewegten, sich kennenlernten und das Gespräch genossen.

Mitinitiator Felix Grädler resümierte: „Nachdem wir in diesem Jahr etwas später im Jahr waren und auch die Zeit etwas nach hinten gezogen haben waren alle begeistert vom Ergebnis. Viele schwärmten natürlich vom Sonnenuntergang und haben die Zeit genossen. Auch der Musiker John Melo kam bei allen Gästen klasse an. Es hat einfach Spaß gemacht zu sehen, wie sich immer mehr Nachbarn beteiligen und neu auf dem Promenadenfest kennenlernen. Selbst im westlichen Bereich, in dem noch nicht einmal die Stampfbetonmauer fertiggestellt ist, waren schon Nachbarn aktiv. Und bei einem waren sich auch alle sicher: nächstes Jahr soll es wieder ein Promenadenfest geben!“

Dem ist nichts hinzuzufügen. (nr)

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