von Norbert Rau

Bahnstadt, Heidelberg, Europa: Wahlforum am 13. 5.

Für diese Bahnstadt Info haben sich die drei Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Heidelberg/Weinheim Lothar Binding, Dr. Franziska Brantner und Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers zur Europawahl geäußert. Kommentiert von Dr. Norbert Rau
 
Die Bahnstadt ist 10 geworden, seit dem ersten Baggerbiss. Oder fast 20, seit der ersten Planungsarbeit? Je nachdem, ob man die sichtbare, und in einem Jubiläumsband darstellbare Handarbeit höher wertet als die Kopfarbeit. Oder sind es doch nur knappe 7 Jahre, nämlich seitdem die ersten Bewohner und Bewohnerinnen eingezogen sind? Idee, Beton oder die Menschen, was ist wichtiger?
 
Letztere waren es nämlich, die sich unermüdlich in die Gestaltung der Bahnstadt eingemischt haben, manchmal unbequem, aber immer konstruktiv. Und letztere sind politisch engagiert, mit einer sehr hohen Wahlbeteiligung bei den letzten Wahlen und einem erfolgreichen, vom Stadtteilverein Bahn­stadt e.V. 2014 organisierten Wahlforum, welches am 13.5.19 seine Wiederholung findet. Sich lokal direkt einmischen und landes-, bundes- und europaweit indirekt die politische Richtung mitbe„stimmen“ ist für viele selbstverständlich.
 
Dass nur eine hohe Wahlbeteiligung die politischen Präferenzen der Bevölkerung abbildet, ist Gemeinplatz, aber hier in der Bahnstadt soll sie höher werden als in anderen Stadtteilen Heidelbergs. Nicht nur, um den von den drei Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Heidelberg/Weinheim ausgelobten Preis von €7.000 für unser nächstes Stadtteilfest zu gewinnen, sondern vor allem, um die europäische Idee zu stärken.
 
Genau um die geht es dem Bundestags­ab­geord­neten Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers, wenn er zu ihrer Verteidigung aufruft: „Bei der Europawahl kommt es entscheidend darauf an, die große Idee Europa gegen alle populistischen Kräfte im Innern Europas genauso zu verteidigen wie gegen die zerstörerischen Kräfte von außen. Es geht darum, Europa stark zu machen, das uns in über 70 Jahren Sicherheit, Frieden und Wohlstand gebracht hat. Dazu brauchen wir ein handlungsfähiges Europäisches Parlament.“
 
Dass die Bahnstadt der kinderreichste Heidelberger Stadtteil ist, bedeutet auch, das wir als Wähler für eine sichere Zukunft der Jüngsten zu sorgen haben, was Dr. Franziska Brantner besonders am Herzen liegt: „Die Herausforderungen der Zukunft können wir als Europäer*innen am besten gemeinsam anpacken. Deshalb würde ich mir wünschen, dass möglichst viele Bahnstädter zur Wahl gehen und als Bewohner*innen des jüngsten und kinderreichsten Stadtteils Heidelbergs ihre Stimme für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges und demokratisches Europa abgeben.“
 
Den Älteren unter uns, und hierzu zählt auch Lothar Binding, ist noch in guter Erinnerung, wie man bei jedem Besuch eines nahegelegenen Nachbarlandes an der Grenze kontrolliert wurde: „Heidelberg liegt im Zentrum Europas, Frankreich ist kaum 70 km von uns entfernt. Auf Grund dieser Lage profitieren Heidelberg und die Rhein-Neckar-Region besonders von Europa. Unsere Wirtschaft boomt, wir können ohne Grenzkontrollen reisen, im Nachbarland arbeiten und mit dem Euro zahlen. Und das in einer seit über 70 Jahren friedlichen Staatengemeinschaft.“ Dass dies so ist, kommt vielen selbstverständlich und unumkehrbar vor, ist es aber nicht. Also wählen, um Gutes und Bewährtes zu sichern, was sonst?
 
Bei unserem Wahlforum geht es dagegen mehr um Themen der Bahnstadt und hierzu können Kandidaten der im Stadtrat vertretenen Parteien befragt werden: R. Beisel (Freie Wähler Vereinigung), Dr. O. Bodem (FDP), W. Butt (Heidelberg in Bewegung), S. Geschinski (AfD), Dr. J. Gradel (CDU), F. Grädler (Die Grünen), A. Seiler (Die Heidelberger), H.-M. Mumm (GAL), Dr. A. Weiler-Lorentz (Bunte Linke), A. Woerlein (SPD) und B. Ziegler (Die Linke). Außerdem wird B. Leuzinger (Die Partei) zugegen sein. Als Moderator konnten wir Dr. Micha Hörnle von der Rhein-Neckar-Zeitung gewinnen.
 
Obwohl Fragen zu allen politischen Themen willkommen sind, schlägt der Stadtteilverein für diese Runde einen Fokus auf Bahnstadtthemen vor, mit folgenden Kategorien: Verkehr und Mobilität (also interne Verkehrssituation und Anbindung nach außen), Wachstum und Infrastruktur (hält diese Schritt?), und schließlich Anspruch und Wirklichkeit - stimmen das Konzept der Bahnstadt und die erlebte Realität überein? Die Fragen können jetzt schon online auf www.bahnstadt.net gestellt werden, oder auch vor Ort auf vorbereitete Zettel notiert werden. Ab 19 Uhr wird unser Team die Fragen einsammeln und für den Moderator und die Podiumsdiskussion ab 20 Uhr vorbereiten. (nr)

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