von Andi Brunner

Ehemaliges Fernmeldeamt wird umrahmt

Foto: Andi Brunner

Die „Windmühle“, der oft verwendetet „Spitzname“ für das
terrassenartig gestufte ehemalige Fernmeldeamt (Baujahr 1967) an der
Eppelheimer Straße, soll erhalten bleiben. Die Stadt darf drum herum
bauen. Dies ist ein sehr ehrgeiziges Projekt, denn man hat es mit
mehreren Höhenabstufungen von bis zu 8 Metern zu tun: Einerseits
zwischen Grüne Meile und Eppelheimer Straße, andererseits zwischen
Da-Vinci-Straße und Richtung Agensistraße. Gleichzeitig muss der
Anschluss an die Grüne Meile für die entstehenden Häuser und Zugänge
gewährleistet werden. Auf dem Baufeld soll eine Mischung aus Wohnungen
und Geschäften entstehen. Außerdem soll ein Teil der Wohnungen als
„geförderte“ zu mieten sein, die preislich bei knapp 70 % der
ortsüblichen Miete liegen sollen.
Das von der Stadt zu bebauende Gelände ist im Besitz von DW Real
Estate GmbH. Die Architekturbüros Eike Becker und Topotek haben Pläne
vorgelegt und diese bei der ersten Bürger:innenanhörung am 21.10.2022
im Saal des B3 im Bürgerhaus der Bahnstadt vorgestellt. Der große alte
Baumbestand soll erhalten bleiben, das Gelände wird einen öffentlichen
Raum bieten, außerdem auch privatere Innenhöfe. Eine Fahrrad- und
Fußwegverbindung zwischen der Eppelheimer Straße und der Grünen Meile,
geziert von spiralähnlichen Auf- und Abfahrten um den Baumbestand
herum sollen für gute Laune beim Befahren des neuen Quartiers sorgen.
Etwa 25 Menschen waren an der Ortsbegehung und an der Anhörung
beteiligt, davon Reinhard Eisel und Andi Brunner vom Stadtteilverein
Bahnstadt e. V.. Von der Dachterrasse der „Windmühle“ aus bot sich ein
herrlicher Blick in südwestliche Richtung. Auch der sich auf dem Areal
befindende ca. 60 Meter hohe Funkturm wurde genauer unter die Lupe
genommen. Er wird erst einmal bestehen bleiben, da es aktuell keinen
alternativen Standort für die darauf installierte
Kommunikationstechnik für Rettungsdienste gibt. Außerdem sei er
„ungefährlich.
Im Saal des B3 wurden Fragen bzw. Vorschläge gemacht, was das neue
Areal bieten soll. So wurde der Vorschlag einer Sporthalle geäußert,
da die angrenzenden Vereine an ihre Kapazitäten stießen. Auch eine Art
selbstverwaltetes Jugendzentrum stand zur Diskussion. Die
Klimaerwärmung spielt ebenso eine Rolle, denn die Frage nach
Wohnqualität und entsprechende bauliche Maßnahmen gegen die Hitze kam
auf.
Im Anschluss der Veranstaltung konnten auch Vorschläge auf hierfür
bereitgestellten Postkarten festgehalten werden. Diese Anregungen
sollen es den Teilnehmern ermöglichen, die Entwicklung des Areals zu
beeinflussen. Bis es tatsächlich zu baulichen Maßnahmen kommt, wird
noch eine Weile vergehen. Viele behördliche Schritte müssen noch
begangen werden. Außerdem folgt eine zweite Stufe der
Öffentlichkeitsbeteiligung, die derzeit für Sommer nächsten Jahres
geplant ist, und vieles mehr. Wann es wirklich mit der Bebauung
losgeht, kann im Moment schwerlich prognostiziert werden.

Quelle: Stadtplanungsamt Heidelberg / Stadt Heidelberg

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