von Andi Brunner

Internationaler Ferienkurs besucht Bürgerhaus und Vorsitzenden

Von links nach rechts: Shivani Talwar, Anja Geisler, Laura Schwartz,   Angeliki Kontou, Kamila Vymetalova, Parsa Shokuhi.
Bild: Andi Brunner

Wie jedes Jahr im August fanden sich auch diesen Sommer hunderte von
Deutschlernwilligen zum Internationalen Ferienkurs an der Uni
Heidelberg ein. In diesem Rahmen bot der Fortbildungskurs, ein
Unterrichtsformat für Deutschlehrkräfte aus dem Ausland, wie üblich
ein Pflichtmodul zum Thema Landeskunde an. Auf dem Programm standen
dabei z. B. die Themen „Wohnräume und Wohnträume“ und „Vereint leben –
Vereinsleben in Deutschland“, über die sich die Kursteilnehmer:innen
im persönlichen Gespräch mit Heidelberger Bürger:innen und
Vertreter:innen von hiesigen Institutionen informieren sollten.
Diese Projektarbeit lud u. a. dazu ein, die Bahnstadt zu besuchen: Zum
Thema „Wohnräume und Wohnträume“ wurde von der Autorin eine kleine
Führung durch den 15. Stadtteil veranstaltet. Vorab gab es eine kurze
Besichtigung der Räume im Bürgerhaus. Die Besucher:innen aus
Griechenland, Indien, dem Iran, Tschechien und den USA waren sehr
beeindruckt von der Passivbauweise und der komfortablen Ausstattung
der Räumlichkeiten im Bürgerhaus.  Natürlich wurden aber auch die
hohen Miet- und Kaufpreise in der Bahnstadt angesprochen und diskutiert.
In ihrer Abschlusspräsentation stellte diese Arbeitsgruppe die prekäre
Wohnsituation in Heidelberg in Form eines Rollenspiels vor, in welchem
eine Maklerin dem "Wohnungssuchenden Friedrich Ebert" eine schicke,
aber allzu teure Wohnung in der Bahnstadt anbot. Die Präsentation fand
in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte statt und begann mit einer
Besichtigung der Originalwohnung Friedrich Eberts. Der
Wohnungssuchende schlüpfte in die Rolle Friedrich Eberts und
berichtete vor Ort von den damals unwürdigen Wohnverhältnissen. Am
Ende des Rollenspiels schaffte es die Maklerin mithilfe eines
Publikumsvotums, ihm die teure Wohnung in der Bahnstadt zu vermitteln.
Die Alternative für den wohnungssuchenden Friedrich Ebert wäre das
Holzhaus des neuen Collegium Academicum auf dem Gelände des ehemaligen
US-Hospitals in Rohrbach gewesen – doch die Bahnstadt schien die
Teilnehmer:innen des Fortbildungskurses mehr überzeugt zu haben!
Das Thema „Vereint leben – Vereinsleben in Deutschland“ unter der
Leitung der Autorin wurde von Kursteilnehmern aus Ägypten, Irland,
Süd-Korea und Vietnam aufbereitet. Zwei Mitglieder der Gruppe trafen
sich mit Thorsten Hupperts (2. Vorsitzender des Stadtteilvereins), um
ein Interview mit ihm zu führen. Vereinskultur ist etwas sehr
Deutsches - im Ausland sind ähnliche Formate kaum zu finden. Das
erweckte auf beiden Seiten viel Interesse. Es wurden Fragen erörtert
wie „Welche Leute treten einem Verein bei und warum?“, „Welche
Altersgruppen werden angesprochen und was erwarten diese vom
Vereinsleben?“  - hochaktuelle Impulse, die auch im Stadtteilverein
Bahnstadt e. V.  immer wieder das Vereinsleben bewegen.
Auch zu diesem Thema fand eine Abschlusspräsentation als Rollenspiel
statt. In diesem Fall wurde das Interview nachgestellt und sehr
lebendig und authentisch wiedergegeben, sodass die 30-köpfige Gruppe
des Fortbildungskurses einen Eindruck vom deutschen Vereinsleben
gewinnen konnte. Dabei wurde z. B. über einige bekannte deutsche
Fußballvereine berichtet, aber spannend war, dass auch in dieser
Arbeitsgruppe die Bahnstadt wieder große Beachtung fand.
Insofern wird der Internationale Ferienkurs sicher auch in Zukunft
nicht nur Heidelberg, sondern auch die Bahnstadt gerne wieder besuchen
und dadurch unseren Stadtteilverein international bekannter machen.
Umso wichtiger ist es, dass wir weiterhin mit Eifer an der
Vereinskultur dranbleiben!

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