Solarkraft auf dem Balkon - Die Energiewende zu Hause kann beginnen

Unter dem Motto „Solarkraftwerk auf dem Balkon- eine Alternativ für die Bahnstadt“ fand am Montag, 24. Juli 2023, der 3. Themenabend im Bürgerzentrum des Stadtteilvereins Bahnstadt statt. Mehr als 12 Bahnstädterinnen waren dabei als Rüdiger Rowold von der Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG) in das hochinteressante Thema einführte.

„Die Heidelberger Energiegenossenschaft hat es sich zum Ziel gemacht mit der Umsetzung von Solarprojekten einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“ Gegründet wurde die HEG 2010 von 17 Gründungsmitgliedern. Mittlerweile ist die Genossenschaft auf 1311 Mitglieder angewachsen und betreut über 41 Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 4700 kWp an Schulen, kommunalen Gesellschaften und mittelständischen Unternehmen wie z.B. bei der Fa. Weigold in der Südstadt.

In der Bahnstadt ist der Einsatz von Photovoltaik-Anlagen jedoch nicht so einfach, da 66 % der Flachdächer laut rechtlicher Vorgabe begrünt sein müssen. Die Modulfläche für Solaranlagen darf maximal 25% der zu begrünenden Fläche betragen. Weiterhin ist ein Neigungswinkel von mindestens 15 Grad und höchstens 30 Grad zu berücksichtigen. Auch müssen die Solarmodulreihen eine maximale Tiefe und Breite von 1 m aufweisen.

„Die Bürokratie steht der Förderung von Balkonmodulen leider konträr gegenüber“, stellte Thorsten Hupperts, Moderator des Themenabends, fest, denn die Stadt Heidelberg fördert Balkonmodule mit 50% der Kosten bis maximal 750 Euro. „Es ist schwierig gute PV-Anlagen in der Bahnstadt zu bauen“, so Rüdiger Rowold. „Je höher das Gebäude, umso teurer ist die Investition, denn es müssen Leitungen von oben nach unten verlegt werden.“

Anders ist es bei einem Balkonkraftwerk. Mit einem Stecker-Solargerät, einem Solarmodul à 400 Watt, einem Wechselrichter und einer Investition von 449 Euro kann Strom für den Alltag erzeugt werden. Die Wirtschaftlichkeit kann sehr gut mit dem Online-Rechner der HTW Berlin simuliert werden. „Das Schöne dabei ist, dass wir merken, dass Balkonkraftwerker ein Gespür für Energiekosten haben“, so Rowold weiter. „Der Einfluss auf das Nutzerverhalten ist deutlich spürbar.“  
Bei der anschließenden Diskusssion mit den Teilnehmern wurden mehr als 20 Fragen direkt vom HEG Experten beantwortet. Es zeigt, dass das Thema hochaktuell und lohnenswert ist.

„Auch privat kann man sich also an der Energiewende beteiligen – trotz schwieriger Bedingungen in der Bahnstadt -“, stellte Thorsten Hupperts abschließend fest.

 

Bildquellen: Thorsten Hupperts und Reinhard Eisel

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