Wochenmarkt in der Bahnstadt schrumpft
Der Wochenmarkt in der Bahnstadt hatte eine schwere Geburt. Zu dem
Baubeginn der Bahnstadt mit nur unter 2000 Einwohner:innen war das
Projekt „Wochenmarkt“ eine Herausforderung. Dennoch hat es der
Stadtteilverein geschafft, die Stadt zu überzeugen. Am 8. Mai 2015
eröffnete der Wochenmarkt mit mehr als zehn Ständen auf der
Schwetzinger Terrasse. Über drei Jahre blieb er dort, bis er am 6.
Oktober 2017 auf den Gadamerplatz zog. Bis heute erlebt der
Wochenmarkt viele Hochs und Tiefs, wobei die Tiefs überwiegen.
Inzwischen ist der Markt auf sechs Stände geschrumpft. Einige Menschen
können sich noch an den Fisch- oder an den Geflügelstand erinnern. Die
Auswahl an regionalen Waren war einst riesig. Nun gibt es einen
Bäcker, einen Feinkoststand, den Bauern Meng aus Ladenburg, der von
Anfang an dabei war und noch ein paar weitere Stände wie den Schafs-
und Ziegenkäsestand, der bereits angekündigt hat, zum Jahresende auch
aufzuhören.
Mit großem Bedauern verfolgt die Verfasserin das Schrumpfen des
Angebots. Viele fragen sich, warum. Die umliegenden Supermärkte mögen
ein Hauptgrund sein. Die höheren Preise des exklusiven Marktangebots
können auch eine Rolle spielen. Zudem leiden die Stände unter
Personal- und Nachfolgemangel. Da das Warenangebot abgenommen hat, ist
der Markt auch nicht mehr so attraktiv – ein Teufelskreis.
Unser Vorstandsmitglied Angie Klocke hat deshalb die Stadt, die Presse
und Vorstandsmitglieder aus den benachbarten Stadtteilvereinen
eingeladen, um gemeinsam Lösungen zu finden, welche den Wochenmarkt
wieder beleben sollen. Man traf sich am Ort des Geschehens am 27.
September. Einige Modelle wurden vorgestellt, so z. B. das Konzept des
Wochenmarkts auf dem „Willi“ in der Weststadt. Seit 11 Jahren wird
dort durch einen eigens dafür gegründeten Verein eine Mischung von
Markt- und Kulturangeboten möglich gemacht. Die Kundschaft ist von
Stadtteil zu Stadtteil sehr verschieden. So berichtete eine
Pfaffengrunder Marktfrau von dem älteren Publikum dort, welches an
konventionellen Waren interessiert ist, wohingegen die West- und die
Südstadt eher exotischere Produkte verlangt. Dies mag auch in unserem
Stadtteil so sein. Weitere Überlegungen wie den Markt als
Begegnungsstätte zu gestalten in Zusammenarbeit mit Kirche, Kunst,
Musik und Spiele-Angebot aus den Stadtteilen wurden geäußert.
Außerdem plant die Stadt Heidelberg, die Marktsatzung anzupassen und
Gelder für Öffentlichkeitsarbeit zu beantragen. Die Stadtteilvereine
sollen weiterhin Werbung für ihre Wochenmärkte machen.
Jürgen Kuch und Rudolf Lazin, Gewerberechtsabteilung der Stadt
Heidelberg, einige Vorstandsmitglieder unseres Vereins und Geladene
aus den umliegenden Stadtteilvereinen wünschen sich für die Zukunft
ein weiteres reges Wochenmarkttreiben in allen Stadtteilen, in der
Bahnstadt und demnächst auch in der Südstadt.
Auf zum Wochenmarkt jeden Freitag ab 14:00 Uhr!